Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-content/plugins/google-analytics-dashboard/google-analytics-dashboard.php on line 50 Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/pomo/translations.php on line 208 Deprecated: Function get_magic_quotes_gpc() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/load.php on line 643 Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/pomo/translations.php on line 208 Notice: Trying to access array offset on value of type bool in /var/www/html/wp-includes/theme.php on line 1556 Deprecated: Function get_magic_quotes_gpc() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/formatting.php on line 4314 Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/pomo/translations.php on line 208 Notice: Die verwendete Konstruktor-Methode für WP_Widget in GADWidget ist seit Version 4.3.0 veraltet! Verwende stattdessen
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Im Jahr 2017 wird der Preis für einen unveröffentlichten Prosatext zum Thema „Spielen“ ausgeschrieben: „Spielen ist ein Kennzeichen des Menschen und Spiele verbinden alle Altersklassen“, begründet Dr. Peter Fassl als Bezirksheimatpfleger und Initiator die Wahl des Themas. Es sei als „literarische Herausforderung“ für Schwabens Schriftsteller gemeint, dabei handle es sich um „klassischen Erzählstoff“, der den Literaten einen „weitgesteckten Raum für die Imagination“ eröffne. Teilnahmeberechtigt sind Autoren, die im schwäbisch-alemannischen Kulturraum leben oder in diesem ihre biographischen Wurzeln haben. Das Preisgeld beträgt für den ersten Preis 2.000 Euro, für den zweiten Preis 1.500 Euro und für den dritten Preis 1.000 Euro. Dazu gibt es einen Sonderpreis für einen jungen Autor oder eine junge Autorin bis 25 Jahre. Dieser Preis wird vergeben in Form einer Einladung zur „Meisterklasse Literatur“ beim Schwäbischen Kunstsommer 2018 an der Schwabenakademie Irsee. Außerdem ist beabsichtigt, eine Anthologie mit Texten aus dem Wettbewerb zu veröffentlichen. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2017. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im November 2017 in Augsburg statt.

Die Jury setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Bettina Bannasch (Universität Augsburg), Oswald Burger (Literarisches Forum Oberschwaben), Dr. Peter Fassl (Bezirksheimatpfleger), Dr. Michael Friedrichs (Wißner-Verlag, Augsburg), Dr. Berndt Herrmann (Redaktionsleiter, Aichach), Dr. Ulrike Längle (Franz-Michael-Felder-Archiv, Bregenz) und Dr. Sebastian Seidel (Sensemble Theater, Augsburg).

Die Ausschreibung steht unter www.bezirk-schwaben.de/Literaturpreis im Netz, weitere Informationen gibt es beim Bezirk Schwaben, Heimatpflege, Prinzregentenstraße 8, 86150 Augsburg; Telefon 0821/3101-309, Mails richten Interessenten an Heimatpflege@Bezirk-Schwaben.de.

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Augsburg-Beschimpfung https://auxkult.de/2017/01/08/beschimpfungen/ https://auxkult.de/2017/01/08/beschimpfungen/#respond Sun, 08 Jan 2017 20:00:35 +0000 https://auxkult.de/?p=2299 Continue reading "Augsburg-Beschimpfung"]]> Ein lustiger Suhrkamp-Band wiederholt Thomas Bernhards Sottisen gegen die „Lechkloake“

„Morgen in Augsburg“, stöhnt Caribaldi und fragt, ob es denn überhaupt einen Arzt gebe in diesem „muffigen, verabscheuungswürdigen Nest, in dieser Lech­kloake.“ Thomas Bernhard hat seine Protagonisten aber nicht nur Augsburg beschimpfen lassen, sondern auch viele andere schön-grauenhafte Orte. Und Bernhards Verlag gießt nun Öl ins Feuer, hat die gesamte schlechte Städte-Laune zusammengefasst und Hintergrundmaterial dazu gepackt: „Städtebeschimpfungen“ heißt Suhrkamps Taschenbuch Nr. 4074 – lustig zu lesen!

So doof können nur Österreicher sein, oder? 1963 erscheint „Frost“, der erste Roman des damals 32jährigen und noch wenig bekannten Schriftstellers Thomas Bernhard. Über Weng, einen Ortsteil der Gemeinde Goldegg im Salzburger Land, äußert der Ich-Erzähler in „Frost“ unter anderem, es sei „der düsterste Ort, den ich jemals gesehen habe. […] tatsächlich erschreckt mich diese Gegend, noch mehr die Ortschaft, die von ganz kleinen, ausgewachsenen Menschen bevölkert ist, die man ruhig schwachsinnig nennen kann. Nicht größer als ein Meter vierzig im Durchschnitt, torkeln sie zwischen Mauerritzen und Gängen, im Rausch erzeugt. Sie scheinen typisch zu sein für das Tal.“

Für den Tourismus „sowohl positiv als auch negativ“

Im weiteren Verlauf wird die Landschaft um Weng als hässlich bezeichnet, die Stimmen der Bewohner beschreibt der Erzähler als „versoffen“, sie stächen „aus Schatten“ zu und hätten ihn „zuerst verwirrt, zum Weiterhetzen gezwungen.“ Ein Getriebener, Gehetzter, Verwirrter spricht da, ein Neurotiker, ein am Rande des Wahnsinns Schwankender, ein Unzufriedener, ein Nörgler, ein Mensch auf der Suche, der nicht weiß, wonach er sucht, möglicherweise nicht einmal weiß, dass er sucht. Aber wenn man unbedingt will, kann man das alles natürlich auch ganz, ganz ernst nehmen.

cover1965 erhält Bernhard für „Frost“ den Bremer Literaturpreis, da geht ja noch. Aber als 1968 der „Österreichische Förderungspreis für Literatur“ folgt, schlagen die Wellen hoch: Abgeordnete fordern den Salzburger Landeshauptmann auf, „gegen diese Beleidigung eines Teiles der Salzburger Bevölkerung Protest einzulegen“ und „zu intervenieren, dass in Zukunft solche Werke keine öffentliche Anerkennung mehr finden.“ Die Goldegger Gemeindevertretung erkennt zwar bauernschlau, die Auswirkungen auf den Tourismus könnten „sowohl positiv als auch negativ sein“, kann aber „nicht verstehen, dass in Österreich für einen Roman, der (…) eine österr. Landschaft namentlich und deren Bewohner in primitivster Ausdrucksweise beschreibt, der Staatspreis verliehen wird.“

Auch OB Breuer reagierte 1974 wenig humorvoll

Das würde man natürlich alles gerne und schmunzelnd lesen und mit einem gewissen Hochmut und Kopfschütteln über die hinterwäldlerischen Österreicher der späten 60er – wenn, ja wenn man nicht schon vorher den entsprechenden Abschnitt über die Beschimpfung von Augsburg gelesen hätte. Denn das Buch ist alphabetisch nach beschimpften Ortschaften geordnet – Augsburg kommt fast ganz am Anfang, auf Seite 13 nach Altaussee und Altensam. Goldegg-Weng folgt erst auf Seite 78 und dann geht’s weiter bis ins (offenbar mindestens alptraumhafte) Zell am See (Seite 168).

Aber gestern in Augsburg, mir war das so detailliert nicht bekannt, haben sich die Gemüter auch nicht schlecht gegen Bernhard erhoben: Von 1972 bis 1990, Alt-Einwohner erinnern sich,  war ein gewisser Johann („Hans“) Breuer Augsburger Oberbürgermeister. Im August 1974, als er an den Suhrkamp-Verlag schreibt, ist der SPD-Politiker 43 Jahre alt. Breuer wendet sich an den Verleger Siegfried Unseld höchstselbst, und nun kommt man aus dem Kopfschütteln wirklich nicht mehr raus: Obwohl Augsburg, verglichen mit Goldegg-Weng, durchaus glimpflich davon kommt, und obwohl schon Jahre vorher die Österreicher angemerkt hatten, dass die Auswirkungen der Literatur auf den Tourismus schwer abzuschätzen sind, droht der OB einleitend gleich mal mit dem städtischen Rechtsamt, sieht die „Ehre der Stadt“ verletzt, deren Geschäfte geschädigt und sich selbst verpflichtet, „Interessen der Stadt Augsburg und Belange der Bürger zu wahren.“

Von Breuers Belesenheit immerhin zeugt sein Verweis auf Brecht: Nicht mal dieser Dichter (von dem man offenbar doch einiges gewohnt ist), habe „behauptet, dass Augsburg eine Lechkloake sei und Brecht war kritisch und hat Augsburg gekannt.“ Man müsse annehmen, schließt Breuer, „dass Herr Thomas Bernhard unser Augsburg überhaupt nicht kennt.“ Immerhin: Breuer lädt den Schriftsteller an den Lech ein, um ihm seine „schmucke und muntere Großstadt“ vorzuführen und zu beweisen, „dass es hier gar nicht so übel riecht.“

Bernhards Mitgefühl für die Augsburger: „ungeheuer grenzenlos und absolut“

Siegfried Unseld antwortet gelassen, charmant und diplomatisch, beißt aber bei Breuer auf Granit: Der kann „nicht nachvollziehen“, dass Autor und Theaterfigur zu trennen sein sollen (was ja bei Thomas Bernhard tatsächlich nicht immer leicht ist) und lehnt auch das Angebot ab, sich in Salzburg das betreffende Stück „Die Macht der Gewohnheit“ anzuschauen. Und am selben Tag, als er sein uneinsichtiges Schreiben an Unseld richtet, hat die FAZ Neuigkeiten aus Lissabon: Von dort lässt Bernhard verlauten, sein „Mitgefühl mit den Augsburgern und mit allen in Europa, die sich als Augsburger verstehen“, sei „ungeheuer grenzenlos und absolut.“ Wofür ihm, aus mancherlei Gründen, posthumer Dank gebührt!

Auch andere kriegen natürlich ihr Fett weg – aber allein schon wegen der wenigen Seiten über unsere schöne Stadt am Lech ist das Buch natürlich für alle Augsburger unbedingt empfehlenswert. Einen Überblick über die beschimpften Städte, viele böse und geradezu gemeine Zitate und eine interaktive Karte findet man hier: http://www.suhrkamp.de/buecher/staedtebeschimpfungen-thomas_bernhard_46074.html. Das unbedingt dazugehörige Buch gibt’s in jeder Buchhandlung: Thomas Bernhard: Städtebeschimpfungen. Suhrkamp Taschenbuch 4074. 9,90 Euro.

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Überragend: Más que Tango zu Allerheiligen https://auxkult.de/2016/11/02/ueberragend-mas-que-tango-zu-allerheiligen/ https://auxkult.de/2016/11/02/ueberragend-mas-que-tango-zu-allerheiligen/#respond Tue, 01 Nov 2016 23:32:04 +0000 https://auxkult.de/?p=1935 Continue reading "Überragend: Más que Tango zu Allerheiligen"]]> Konzert und Lesung im Textilmuseum

Dass das Ensemble „Más que Tango“ für Qualität bürgt, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Was das Quartett aber am gestrigen Abend im Textilmuseum geboten hat, war überragend: So kongenial interpretiert hat man Astor Piazzollas Musik selten gehört, die Konfrontation mit Werken anderer Komponisten ließ Funken sprühen.

Más que Tango ist kein festes Quartett: Pianistin Iris Lichtinger und Violinist Martin Franke holen sich für ihre Programme regelmäßig hochkarätige Mitmusiker – diesmal den neuseeländischen Cellisten Edward King und den Bandoneon-Virtuosen Michael Dolak. Letzterer ließ schon im ersten Stück, Piazzollas „Tristeza de un doble A“ spüren, dass er der Star des Abends sein würde: Mit geschlossenen Augen hätte man immer wieder meinen können, den 1992 gestorbenen Komponisten selbst zu hören – da stimmte jede Nuance, jeder Anschlag, jedes „Atmen“ des Bandoneons, jede Schwerpunktverschiebung, jede zart-rauhe Umspielung… Doch in den weiteren Stücken durfte man auch schnell feststellen, dass das Ensemble auf demselben Niveau mithalten konnte: Faszinierend, wie Violine und Cello ihre Stimmen aneinander lehnten, einander ablösten, begeisternd, wie auch die Violine bis zum i-Tüpfelchen, bis zum hinter dem Steg kratzenden Geigenbogen Piazzollas Stilmittel einzusetzen wusste, mitreißend, wie die Interaktion der Musiker hörbar, sichtbar, erlebbar wurde, wie ein Thema vom Cello zur Violine, zum Bass (der vom Klavier gespielt wurde) und zum Bandoneon wanderte.

Bach und Piazzolla – das passt

Geradezu erhellend war die Idee, in die Mitte der ersten Hälfte eine Allemande aus den Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach zu platzieren. So wurde deutlich, dass es da viele Gemeinsamkeiten gibt – etwa in den nicht enden wollenden Arabesken und Umspielungen, mit denen beide Komponisten ihre Themen durch die Kirchentonarten wandern lassen – auch wenn bei Piazzolla die Sprünge des Öfteren härter sind, manchmal gar chromatisch. Sicher: Bei Piazzolla ist der Rhythmus oftmals vordergründig. Während er bei Bach von innen kommt, nur im Hintergrund pulsiert, bleibt der Argentinier der Herkunft seines Musik treu: dem Tango, der deutliche, harte Rhythmen braucht, die bei Piazzolla oftmals ins Brutal-Aggressive umschlagen. Gemeinsam ist beiden Komponisten dagegen wieder die Form der Fuge, des komplex-vielstimmigen Ineinanderfließens und Auseinanderhervorgehens. Und gemeinsam ist ihnen natürlich auch das unaufhörliche Schwanken zwischen Dur und Moll, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Offenbarung und Trauer.

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Er war der Star des Abends: Bandoneonist Michael Dolak. Foto oben: Martin Franke (Violine), Iris Lichtinger (Flügel) und Edward King (Cello). Fotos: Frank Heindl.
Schwierige Poesie mit bewegenden Momenten

Da es sich um ein Allerheiligen-Konzert handelte, war dieser Aspekt natürlich willkommen und wurde unterstützt durch Lesungen des Museumsleiters Karl Borromäus Murr. Er trug zwischen den Musikstücken Gedichte meist zeitgenössischer Autoren vor, deren Themen, dem Feiertag entsprechend, um Tod, Einsamkeit und Abwesenheit kreisten. Vieles war dabei leider zu schwierig, um es beim ersten Hören verstehen zu können, ohne den Text vor sich zu haben. Bewegend trotzdem etwa R.S. Thomas‘ „Die leere Kirche“, ein Text, der die Erlösung für gescheitert erklärt: Die Kirche wird als „Falle“ erkannt – „er kommt nicht noch einmal zu unserem Köder.“ Schön auch Wolfgang Hilbigs „Abwesenheit“: Abwesend sind beim ihm nicht die Toten, sondern wir, die Lebenden, deren Sprache zerbrochen ist. Und ergreifend der vorgetragene Teil aus Rilkes 1. Duineser Elegie: „Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn“, stöhnt der „große Poet der Abwesenheit“ (Murr) zu Beginn und endet in tiefer Verzweiflung: „Denn Bleiben ist nirgends.“

Das korrespondierte natürlich vor allem mit Piazzollas Stücken – mit der schwer erträglichen Spannung des „Libertango“, mit den zwischen Euphorie und Verzweiflung, zwischen Kampf und Resignation schwankenden Themen der „Milonga del angel“ und der „Muerte del Angel“: Im ersten Stück tanzt der Engel, im zweiten stirbt er – nicht nur die Stücke passten, der ganze Abend war perfekt durchkomponiert bis hin zur Zugabe und tosendem Applaus.

 

 

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