Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-content/plugins/google-analytics-dashboard/google-analytics-dashboard.php on line 50 Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/pomo/translations.php on line 208 Deprecated: Function get_magic_quotes_gpc() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/load.php on line 643 Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/pomo/translations.php on line 208 Notice: Trying to access array offset on value of type bool in /var/www/html/wp-includes/theme.php on line 1556 Deprecated: Function get_magic_quotes_gpc() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/formatting.php on line 4314 Deprecated: Function create_function() is deprecated in /var/www/html/wp-includes/pomo/translations.php on line 208 Notice: Die verwendete Konstruktor-Methode für WP_Widget in GADWidget ist seit Version 4.3.0 veraltet! Verwende stattdessen
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Inklusionstheater und Feminismus – mit diesen zwei Themen kündigt sich das Brechtfestival fürs nächste Jahr schon jetzt an. Allerdings dauert es noch knapp vier Monate, bis es wieder losgeht: Vom 3. März an zehn Tage lang bis zum 12. März 2017. Und im kommenden Jahr endlich unter neuer Leitung: Der Berliner Regisseur Patrick Wengenroth wird das städtische Festival 2017 verantworten – und dürfte vor ein paar unerwarteten Problemen stehen. Denn auch das Brechtfestival ist von der Schließung des Großen Hauses betroffen. Zwar waren die meisten Veranstaltungen andernorts oder in der Brechtbühne geplant – aber immerhin drei größere Events sollten auf der Bühne im nun geschlossenen Theater stattfinden – die Eröffnung, ein Gastspiel und der Festivalschluss als „Lange Nacht der Augsburger Kulturszene“. Trotzdem zeigen sich nun erste Konturen von Wengenroths Plänen: Am Mittwoch kurz vor Mitternacht schneite eine Pressemeldung des Brechtfestivals rein, die mit ersten konkreten Ankündigungen lockt.

„Welche unvermuteten Entsprechungen gibt es zwischen seinem politischen Denken, seiner Theaterästhetik und unserer immer komplexer werdenden Gegenwart?“, soll eine der Fragen sein, die das Brechtfestival stellen wird, um den Dichter (im kommenden Februar wäre sein 119. Geburtstag) und sein Werk mit aktuellen Debatten zu konfrontieren. Zwei Programmschwerpunkte sollen das deutlich machen: Eine Adaption von Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ der Berliner Theaters „RambaZamba“ wird Brechts Stück unter dem Titel „Der gute Mensch von Downtown“ ins Jetzt transportieren – inspiriert von „alten Quellen und neuen Katastrophen.“ Interessant dürfte das schon aufgrund der Rollenbesetzung werden: In dieser Produktion steht die Schauspielerin Eva Mattes mit einem Ensemble von Menschen mit Down-Syndrom auf der Bühne – Regisseurin Gisela Höhne spricht allerdings lieber von „Menschen mit einer anderen geistigen Ordnung.“

Die zweite Ankündigung: Im Rahmen des Themenschwerpunkts „Feminismus – Chauvinismus“ wird die Autorin und Journalistin Laurie Penny Auszüge aus ihren Texten vorstellen und anschließend mit Meredith Haaf „über brennende Frauen-, Männer- und Genderfragen … diskutieren“ – und zwar, logisch, vor dem Hintergrund von Brechts Denken und Werk. Ergänzend wird dann das Performance-Kollektiv „Genderdungeon II“ zu diesem Thema im Provinoclub den Versuch unternehmen, Kafkas Erzählung „Heimkehr“ feministisch zu interpretieren.

Ich werde hier sicher keine Vorschusslorbeeren verteilen – dazu haben mich zu viele Brechtfestivals zu stark enttäuscht. Aber ich will auch nicht leugnen, dass sich das für mich schon mal ganz spannend anhört. Und weil man ja aus Schaden bekanntlich doch nie klug wird: freu ich mich halt schon wieder aufs Brechtfestival.

 

 

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Anstrengend, verstörend, fesselnd https://auxkult.de/2011/02/14/massnahme-2011/ https://auxkult.de/2011/02/14/massnahme-2011/#respond Mon, 14 Feb 2011 11:18:31 +0000 https://auxkult.de/?p=2165 Continue reading "Anstrengend, verstörend, fesselnd"]]> Brechts „Maßnahme“ im tim – ein großer Brechtabend

Der Andrang war enorm: Als am Sonntagabend im Textilmuseum (tim) zum Abschluss des diesjährigen Brechtfestivals „Die Maßnahme“ gespielt wurde, war nicht nur die Vorstellung schon seit Wochen ausverkauft. Auch zur vor­angehenden Einführung kamen weit mehr Menschen, als die Veranstalter erwartet hatten. Und sogar nach Ende der Vorstellung blieben viele, um mit Regisseur, Wissenschaftlern und Schauspielern zu diskutieren. Der Andrang bei Brechts wohl umstrittenstem Stück schien nicht dem Skandal, sondern einem sehr intellektuellen, in die Tiefe gehenden Interesse geschuldet zu sein.

Der 85jährige Literaturwissenschaftler Klaus Hanzog hatte bei der Vorbesprechung schon das Interesse in die richtige Richtung gelegt: Nicht auf Regiekniffe, assoziative Aktualisierungen, Interpretationen komme es heute bei der „Maßnahme“ an, sondern auf eine möglichst werkgetreue Inszenierung, da es erst herauszufinden gelte, was Brecht eigentlich gewollt habe. Ein gegen jede Art von Regietheater gerichteter Einwand, der hier ausnahmsweise gerechtfertigt schien – denn tatsächlich kennt kaum einer das Stück, hat es nur eine äußerst kurze Inszenierungsgeschichte, die schon kurz nach der Uraufführung (1930 in Berlin) abbrach und in der Nachkriegszeit nicht nur wegen des Kalten Krieges und der virulenten Brecht-Skepsis im Westen nicht wieder aufgenommen wurde – auch Brecht selbst, später seine Erben erlaubten keine Aufführung mehr.

Ein Lehrstück bei grellem Licht

Nun war es also endlich soweit, und David Brückel zeigte das Stück nach Meinung aller anwesenden Fachleute genau so, wie der Autor sich das vorgestellt hatte. Das grelle Saallicht blieb an, denn es sollte nicht Illusionstheater folgen, sondern ein Lehrstück für Schauspieler, unterstützt von einem 45-köpfigen Chor aus sehr jungen Sängern (Leitung: Andrea Huber) und sechs Musikern des Leopold-­Mozart-Zentrums (Musikalische Gesamtleitung: Geoffrey Abbott), die Hanns Eislers Musik aufführten.

Drei russische Agitatoren reisen nach China, um dort die Revolution in Gang zu bringen. Im Gepäck haben sie – sehr zur Enttäuschung der sie erwartenden Genossen – keine Traktoren, keine Maschinengewehre, nicht einmal einen Brief des Zentralkomitees, sondern nur die „Lehren der Klassiker“, die Revolution betreffend. Der junge Genosse, der die Agitatoren vor Ort unterstützt, versagt bei mehreren Aufträgen. Weil er nicht bereit ist, Mitmenschlichkeit und Mitleid, Wut und Verzweiflung über die ausbeuterischen Zustände um des langfristigen Zieles willen hintanzustellen, misslingen die Pläne der Agitatoren, wird die „endgültige“ Beseitigung der Missstände verhindert. Auf der Flucht wird er schließlich auch noch ein Hindernis für die anderen. Damit er nicht gefasst und erkannt wird, erschießen die Agitatoren ihn – mit seinem Einverständnis. Brechts Text zwingt den Zuschauer, über dieses Ende sehr ernsthaft nachzudenken. „Auch ihr jetzt denkt nach über eine bessere Möglichkeit!“, wird das Publikum aufgefordert, und in Brückels Inszenierung folgt eine sehr lange, sehr ratlose, sehr gedrückte Stille, die fast wie ein stilles Gebet für den erschossenen Genossen wirkt.

Viele Verfremdungseffekte und (k)ein Bühnenbild

Die Inszenierung hatte sehr stringent auf dieses Ziel hingearbeitet – und Brecht Text sowieso. Eislers Musik, seine erste Arbeit für Brecht, tönt mal choralhaft, mal schrill marschierend im Stil seiner bekannten Arbeiterlieder, peitscht mal auf, kann aber auch auf dissonante Art besinnlich sein, treibt konsequent das Geschehen voran. Und ist natürlich ein maßgeblicher Faktor in Brechts Bemühen, das Stück jederzeit als gespieltes Stück kenntlich zu machen – ein siebenköpfiger, lauter Verfremdungseffekt. So auch der Chor, der bei Brecht „Kontrollchor“ heißt und die Aufgabe hat, die zurückgekehrten Agitatoren zu befragen, nicht anklagend, sondern neugierig, lernend, an Ursachen und Wirkungen interessiert. Es sei unbedingt notwendig gewesen, dass die Chormitglieder junge Menschen seien, betont Geoffrey Abbott – Menschen, die Fragen stellen und nicht die Antworten schon zu kennen glauben. Für Chorleiterin Andrea Huber und ihre Sänger und Sängerinnen war es ein hartes Stück Arbeit, den Text so exakt zu singen, zu sprechen und zu betonen, dass nahezu jedes Wort verständlich war.

Ein Bühnenbild benötigte die Aufführung nicht – es gab aber doch eines: Die hintere Wand zierte die Kulisse der „Kunst der Komödie“, die das Stadttheater derzeit im tim aufführt. Das störte nicht, diente eher als weiterer V-Effekt. Und wo es bei Brecht als Regieanweisung heißt, „Zwei Agitatoren stellen die Kulis dar, indem sie an einen Pflock ein Tau anbinden und das Tau über der Schulter ziehen“ – da konnte dies nahezu wörtlich umgesetzt werden: Der Strick wurde an eine der roten Säulen gebunden, die den Raum stützen. Die Rolle des jungen Genossen spielten die vier Schauspieler – auch hier wollte Brecht jede Art von Identifikation vermeiden – abwechselnd, ein rotes Halstuch diente als Kenn­zeichen.

Auf grandiose Weise modern

Das Verblüffende war nun, dass die „Maßnahme“ tatsächlich jene „unerhörte Energie“ entfaltete, von der Kanzog in seiner Einführung mehrmals gesprochen hatte. Es war dies aber nicht die Suggestion des Schau­-, sondern die des Gedankenspiels. Es war großartig, in dieser Inszenierung zu erleben, dass Brechts Rezepte auch heute nicht nur noch funktionieren, sondern auf grandiose Weise modern sind. Und es war eine ebenso großartige Erfahrung zu erleben, dass das Publikum nicht nur bereit war, sich auf ein Experiment einzulassen, sondern auch dazu, diese Art von Gedankenarbeit zu leisten. Schließlich zeigte der begeisterte Applaus auch, dass Brecht nicht nur Spaß machen muss, um zu gefallen. Er durfte ruhig auch mal anstrengend, kontrovers, verstörend sein – und fesselte gerade dadurch.

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Ein Stück aus dem Kampf der Ideologien https://auxkult.de/2011/02/11/massnahme-ankuendigung-2011/ https://auxkult.de/2011/02/11/massnahme-ankuendigung-2011/#respond Fri, 11 Feb 2011 11:28:29 +0000 https://auxkult.de/?p=2170 Continue reading "Ein Stück aus dem Kampf der Ideologien"]]> „Die Maßnahme“ – Brechts wohl umstrittenstes Werk

Der Inhalt der „Maßnahme“ galt in der Weimarer Republik ebenso wie später in Nachkriegsdeutschland als Skandal. Er rechtfertige politische Gewalt, wurde Brecht nachgesagt, schlimmer noch: Der Kommunist Brecht befürworte den Mord aus ideologischen Gründen und damit auch die stalinistischen Säuberungen in der Sowjetunion. Brecht selbst sperrte das Stück für die Aufführung – in seinen Augen rief es zu viele moralische Entrüstung hervor, die der Sache nicht diene. Außerdem sei das Stück nie für die Aufführung, sondern nur als Lehrstück für Schauspieler gedacht gewesen. Nach Brechts Tod war es Helene Waigel, die eine Aufführung nicht erlaubte – erst in den späten 60er-Jahren gab es eine erste Wiederaufnahme in München.

Für Brecht war die „Maßnahme“ dennoch ein äußerst wichtiges Stück. Zum ersten Mal arbeitete er mit dem Komponisten Hanns Eisler zusammen, der bis dahin vor allem durch Arbeiterlieder bekannt war. Die Uraufführung der „Maßnahme“ war deshalb nicht nur eine Demonstration des neuen, von Brecht „erfundenen“ epischen Theaters, sondern auch des Selbstbewusstseins der linken Arbeiterschaft und deren Bemühungen um eine eigenständige, nicht- oder antibürgerliche Kultur: Eisler stellte einen 400 Mann starker Arbeiterchor auf die Bühne, der – zeitgenössischen Berichten zufolge – die nicht einfach umzusetzenden und für die damalige Zeit sehr neuartigen Komposition Eislers hervorragend umsetzte.

Die Aufführungen wurden von den Nazis gestört

Bei der Bewertung des Stücks ist es unerlässlich, auch die Zeitumstände zu beachten. Nicht nur Brecht und die Kommunisten diskutierten in den 20er- und 30er-Jahren den Widerspruch zwischen den Ansprüchen und Rechten des Individuums und der gesellschaftlichen Massenorganisationen der Zeit. „Die Maßnahme“ entstand, während in Deutschland die braunen Horden marschierten und Hitler offen die Macht an sich zu reißen begann –  mit einem politischen Programm, später einer faschistischen Praxis, in der das Individuum keine Rolle mehr spielte. Am heftigsten wurden die Nazis von den Kommunisten bekämpft – die dabei auch die größten Verluste erlitten. Über die Strategien dieses Widerstands diskutierten nicht nur die deutschen Kommunisten, sondern alle linken Parteien Europas, die wenige Jahre später ebenfalls in heftige Kämpfe verwickelt waren, etwa im spanischen Bürgerkrieg.

Viele der damals diskutierten Argumente kann man heute nur noch aus historischer Perspektive nachvollziehen – die brutalen Kämpfe hatten nicht zuletzt auch eine Brutalisierung der Ideologie zur Folge. Auch Brecht und die „Maßnahme“ waren Opfer der politischen Katastrophe in Deutschland: Schon vor Hitlers Machtübernahme wurde die Aufführung von Polizei und Nazis gestört, später verboten, wurden Schauspieler und Regisseure verhaftet. Brecht selbst floh 1933 – einen Tag nach dem Reichstagsbrand – vor den Nazis nach Dänemark und von dort aus durch die halbe Welt. Er sollte erst 15 Jahre später wieder deutschen Boden betreten.

 

 

 

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