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Alles zu den Ausstellungen in den fünf Bezirksmuseen und was es sonst noch Spannendes in unseren Museen zu entdecken gibt: Ferienprogramme, Kurse, Handwerkertage und Themenführungen, da ist für jeden etwas dabei: Jahresprogramm Museen 2017
Alle Veranstaltungen der Kultureinrichtungen des Bezirks Schwaben: von klassischen Konzerten bis Kindertheater und Volksmusikabenden, Festen und Bällen, bis zum Trachtenmarkt und dem unverwechselbaren Weihnachtsmarkt in Oberschönenfeld in der Broschüre Kulturveranstaltungen 2017.
Aufgaben, Angebote und alle Neuigkeitender Trachtenkulturberatung: Viele Kursangebote mit Themen wie Korbflechten, Posamentenknöpfe, Handarbeiten, Hemden und Seegrasschuhe: Jahresprogramm der Trachtenkulturberatung 2017.
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Jahresprogramme und Kulturveranstaltungskalender kann man auch kostenlos bestellen unter Telefon 0821/3101-386 und per Mail.
Foto: Die Leiter der Kulturangebote des Bezirks Schwaben, in der Mitte Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert (Foto: Andreas Lode).
]]>Mit dem Martinipark wird’s fürs Stadttheater nichts mehr in dieser Spielzeit. Aber die bald heimatlosen Schauspieler, Tänzer, Techniker wollen arbeiten, sich zeigen – man kann ja nicht sang- und klanglos zumachen. Also wurde umgedacht am Kennedyplatz – das Stadttheater bietet zum Ende der Intendanz von Juliane Votteler zwei Highlight an, die beim Publikum, das lässt sich problemlos voraussagen, großen Zuspruch finden werden.
Eine große zeitgenössische Oper – das hatte sich Juliane Votteler zum Schluss noch gewünscht. Wie vieler ihrer Wünsche hat sich auch dieser in Luft aufgelöst: Hans Thomallas Oper „Kaspar Hauser“, im vergangenen Jahr in Freiburg uraufgeführt, war für den Martinipark geplant und kann nun nur konzertant gezeigt werden. Regisseur Frank Hilbrich wird trotzdem kommen und versuchen, bei der Aufführung im Textilmuseum (Premiere: 23. April) „etwas von der Sinnlichkeit der geplanten Inszenierung zu vermitteln“ – so Votteler. Auch das Lustspiel „Pension Schöller“ ist vom Martini-Fiasko betroffen. Es wird im Juli „irgendwie“ auf die Bühne kommen – „wie sich’s nennt und wie es aussieht, weiß man noch nicht“, kündigt die Intendantin etwas sarkastisch an.
Zu tun ist bis dahin noch einiges: Die Proben und die Vorbereitungen sind in vollem Gange für Goethes „Faust“ (Premiere am 4. Februar in der Brechtbühne), für Verdis „Otello“ (vom 19. Februar an im Kongress am Park), und für das Ballett „Carmen Bolero“ (ab 7. April im Kongress am Park). Trotzdem will man die vielen Ausfälle am Theater kompensieren, so gut es geht. Daher ist ein zunächst abgesagter Publikumsmagnet nun wieder aktiviert worden: die Ballettgala. Robert Conns Arbeit und die seiner Compagnie genießen in Augsburg höchstes Renommee. Den „Nussknacker“, so Votteler, „könnten wir noch zehn oder zwanzig Mal spielen, wenn wir die Schwabenhalle zur Verfügung hätten.“ Mit Blick auf die Kondition seiner Tänzer schüttelt Conn da beunruhigt den Kopf, er hat ja auch noch „Carmen Bolero“ vor sich. Trotzdem aber steckt er auch schon tief in den Vorbereitungen „seiner“ Gala.
Internationale Großstars auf der Gästeliste
Sie wird ein Abschied sein – Conn hat zehn Jahre in Augsburg verbracht, mit dem Intendantenwechsel zum Saisonende ist seine Zeit vorüber. Er wird sich und seine Leute nun noch einmal feiern – mit großem Aufgebot: Neben der eigenen Compagnie (sie wird natürlich Ausschnitte ihrer aktuellen Produktionen zeigen) sind internationale Großstars eingeladen. Wer am Ende wirklich kommt, ist noch „im Luft“, wie der Amerikaner gewohnt enthusiastisch in seinem fröhlich-lückenhaften Deutsch verkündet.
Noch nicht ganz aus dem Rennen ist das New Yorker American Ballett Theatre – eine der renommiertesten Ballettcompagnien der Welt mit entsprechend dichtem Terminplan. Gut stehen die Chancen für die Teilnahme von Tänzern des National Ballett of Canada. Ebenso rechnet Conn mit der Teilnahme von Tänzern aus Stuttgart – das Ballett aus Baden-Württemberg zählt ebenfalls zu den weltweit führenden Compagnien. Auch ein Teilnahme Nürnberger Tänzer scheint wahrscheinlich. Und eventuell kommen auch Tänzer des Moskauer Bolschoi Theaters. Das Problem bei Einladungen nach Russland: Sie benötigen den zeitraubenden Umweg über die Politik. Bei allem Eifer gibt sich Conn nur vorsichtig optimistisch: Er freue sich ja schon, wenn wenigstens ein paar der Eingeladenen zusagen würden, ein Drei-Stunden-Programm werde man auf jeden Fall zusammenstellen. Conn und seine Compagnie, so viel steht fest, profitieren ungewollt von der Martini-Park-Misere: Eine Ballettgala zusätzlich zum vollen Programm hätte das Theater unmöglich auf die Beine stellen können.
Probleme mit den Abonnenten
Finanziell ist das Ganze eine Belastung, die das Theater aber halbwegs im Griff zu haben scheint: Der Wegfall anderer Veranstaltungen macht Mittel frei – Mieten, Bühnenbauten etc. fallen ja weg – es fehlen aber auch die Einnahmen aus diesen Projekten. Die Theaterfreunde unterstützen die Gala mit einer „erheblichen Finanzspritze“ (Juliane Votteler) und auch mit persönlichem Einsatz: Sie werden im Rahmen von „Fahrpartnerschaften“ die Gasttänzer chauffieren. Doch der Einsatz von Start und Sternen ist auch eine Reaktion auf den schleichenden Image- und Vertrauensverlust, den das Stadttheater zu verzeichnen hat: Mehr als 600 Abonnenten haben bisher gekündigt – viele, wie Votteler erzählt, mit verständnisvollen Abschiedsbriefen, etliche wohl aber auch aus Frust über ungeklärte Spielstätten, neue, weitere und komplizierte Anfahrtswege und wiederholte Spielplanänderungen.
Diana Damrau kommt mit Nicolas Testé
Doch die Ballettgala ist nur einer von zwei „Sternen, die die große Lücke überstrahlen sollen“, so die Intendantin. Das zweite Highlight ist vor allem eines für die Opernfans: Diana Damrau kommt zu einem Benefizkonzert. Zwar erst am 9. Juli, aber die Tickets zu Preisenzwischen 45 und 95 Euro werden schnell weg sein. „Für Damrau sind das humane Preise“, betont Georg Heckel, Leiter des Augsburger Musiktheaters, und schwärmt sozusagen im höchsten Sopran: „Der Topstar unter den Koloratur-Sopranistinnen“ komme nach Augsburg – und das, obwohl die Damrau auf der ganzen Welt „gefragt und überbucht“ sei. Kleiner Wermutstropfen für die Augsburger Philharmoniker: Die Probenzeit ist kurz, daher bringt die Sängerin einen Dirigenten mit: Nicht Domonkos Héja wird am Pult stehen, sondern Pavel Baleff, derzeit Chefdirigent der Philharmonie Baden-Baden. Heja sei darüber nicht böse, beteuert Heckel: „Er freut sich und ist mit beim Konzert.“ Das Programm des Abends steht auch schon fest: Es wird französisch-italienisch sein, die Damrau singt Verdi, Meyerbeer, Bellini zusammen mit ihrem Mann, dem Bassbariton Nicolas Testé. Der Erlös des Konzerts geht an die „Eva Luise und Horst Köhler Stiftung“ des Ex-Bundespräsidenten, die sich um Erforschung und Behandlung seltener Krankheiten bemüht, Schirmherr der Veranstaltung ist OB Kurt Gribl.
Zwei „Sterne“ also, die den momentanen und unverschuldeten Durchhänger des Stadttheaters ein bisschen überstrahlen sollen. Stars für Juliane Votteler letzte Spielzeit – die sich aber mit einem anderen, „selbstgemachten“ Projekt verabschieden will: „In Gottes Namen“ findet am 23. – 25. Mai statt. Das Drumherum ist noch geheim.
Ballettgala: Samstag, 27. Mai, abends und Sonntag, 28. Mai, nachmittags (wohl um 14.30 Uhr), die exakten Daten werden sobald als möglich bekanntgegeben. Der Vorverkauf läuft derzeit für Abonnenten, ab 25. Februar für alle.
Benefizkonzert Diana Damrau: Vorverkauf ab 18. Februar, 10 Uhr.
Foto (Frank Heindl): Da schien noch die Sonne aufs Augsburger Theater – derzeit braucht man Stars und Sterne, um die finsteren Zeiten aufzuhellen.
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„Theater als Gegenöffentlichkeit“ – geht das überhaupt? Und wie wäre dann der Spagat zu schaffen zwischen den Ansprüchen der berüchtigten Abonnenten (die oftmals als borniertes Synonym gelten für konservatives Theaterpublikum, dass sich mit dem Althergebrachten identifiziert und zufrieden gibt und alles andere ablehnt) und der „kritischen“ Sehnsucht nach „gesellschaftlichen Diskursen“? Theater soll unterhalten und geistige Herausforderung sein, Raum für gesellschaftliche Diskurse bieten, Reizpunkte setzen, Utopien entwerfen. Wie können die Stadttheater diesen Ansprüchen gerecht werden?
Wie politisch darf ein Theater sein, wie widerständig? Darf es in gesellschaftlichen Debatten einen expliziten eigenen Standpunkt vertreten? Ist „unabhängiges“ Theater möglich, wo Theater doch gänzlich von den Subventionen öffentlicher Institutionen abhängig ist? Und was hätte eine Stadtgesellschaft davon? Diese Fragen versucht André Bücker, demnächst neuer Intendant des Theater Augsburg, wenn nicht zu beantworten, so doch zu diskutieren. Zuhilfe kommen ihm dabei Erfahrungen, die er in den letzten Jahre in Sachsen-Anhalt gemacht hat – dort war er bis 2013 Intendant des Theaters Dessau. Sein Vortrag findet statt am Donnerstag, 12. Januar von 17 bis 18:30 Uhr im Zeughaus (Zeughausplatz 4), Filmsaal Raum 300 (3. Stock).
Foto: André Bücker ist von der Spielzeit 2017/18 an neuer Intendant des Theaters Augsburg (Foto: Frank Heindl).
]]>Manche Bürger fürchten, die Theatersanierung werde mehr konten, als die Stadt veranschlagt. Andere sind sogar bereit, Spenden zu sammeln oder selbst zu spenden – beim Bürgertalk in der Brechtbühne am vergangenen Mittcoh (7. 12.) wurde sogar schon nach Spendenmöglichkeiten gefragt. Die Stadt hat nun die Voraussetzungen geschaffen, um für die Theatersanierung zu spenden. Unter dem Dach des „Hauses der Stifter“ der Stadtsparkasse Augsburg wurde als gemeinsame Initiative der in Augsburg aktiven Theaterfördervereine und des Theaters Augsburg die „Stiftung Theater Augsburg“ gegründet.
Ursula Baier Pickartz koordiniert als Leiterin der städtischen Clearingstelle für Sponsoring die Drittmittelakquise für die Theatersanierung und steht Spendenwilligen als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen wie dem Verein der Theaterfreunde, „INS Theater Augsburg e.V.“ oder der Sanierungs-Initiative „theatermodern“ – steht jetzt eine zentrale Kontonummer für Spenden zur Verfügung. „Alle können gewiss sein: Jeder Euro kommt an“, so Bayer Pickartz. Außerdem wird derzeit ein Katalog erarbeitet, in dem die Theatervereine konkrete Einzelprojekte zur Unterstützung der Theatersanierung anbieten werden. Dieser steht vom Frühjahr 2017 an zur Verfügung – Spender können dann auswählen, welches Sanierungsprojekt sie unterstützen wollen „Die Ideen reichen von einer Unterstützung des neuen Theatercafés bis zur personalisierten Plakette auf dem eigenen Sitzplatz im sanierten großen Haus“, so Baier Pickartz weiter.
Kulturreferent Thomas Weitzel sieht in der Stiftung eine geeignete Struktur zur Akquirierung von Drittmitteln, weil privaten Förderern seit Jahrzehnten eine unverzichtbare Rolle für das Theater Augsburg zukomme. So knüpft die „Stiftung Theater Augsburg“ an die Tradition des bürgerschaftlichen Engagements an, das nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1956 entscheidend zum Wiederaufbau und zur Wiedereröffnung des Theaters beigetragen hat.
Wer nicht so lange warten möchte, kann aber auch unabhängig von den geplanten Projekten schon jetzt Geld spenden. Das Konto der Stiftung Theater Augsburg lautet: IBAN DE03 7205 0000 0000 0781 21; Kontoinhaber: Haus der Stifter; Verwendungszweck: „Theater Augsburg“. Für eine Spendenbescheinigung (ab 200 Euro) wird gebeten, Namen und Adresse im Verwendungszweck mit anzugeben.
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Ertüchtigung und Produktion – das geht nicht gleichzeitig. Daher hat Noch-Intendantin Juliane Votteler entschieden, sich erneut nach Alternativ-Spielstätten umzusehen. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht“, wird Votteler zitiert, „nachdem wir voller Hoffnung waren, endlich einen Ort gefunden zu haben. Aber wir wollen den Start der neuen Intendanz auf keinen Fall gefährden.“ Der „Wanderzirkus“ sei nun „wieder unterwegs“ heißt es aus dem Theater sarkastisch, man werde sich aber „nicht unterkriegen lassen.“ Gleichzeitig appelliert Votteler an das Publikum: „Ziehen Sie mit!“ Die Stadt reagiert ebenfalls mit Optimismus: „Wir wollen unter diesen schwierigen und anspruchsvollen Rahmenbedingungen sowohl dem zahlenden Publikum, wie auch der scheidenden und dem künftigen Intendanten gerecht werden. Jetzt ist Kreativität gefragt, die wir im Team mit allen Beteiligten an den Tag legen werden“, so die Verlautbarung. Das Theater will zwar in den nächsten Tagen die Abonnenten über den zweiten Teil ihres Abonnements informieren, die Produktionen „Pension Schöller“ und „Kaspar Hauser“ sind davon aber zunächst mal ausgenommen. Eine Lösung soll bis Anfang Januar gefunden sein.
]]>War ja ganz nett, dieser “Bürgertalk“ in der Brechtbühne, bei dem die Stadtoberen und der neue Intendant dem Publikum mal erklären konnten, wie das jetzt weitergehen soll mit Theatersanierung, Theateröffnung, Ausweichspielstätten, städtebaulicher Aufwertung des Theaterviertels und vielem mehr. Große Einigkeit im Publikum: Wir schaffen das. Ein bisschen naiv kam mir das alles vor, aber na gut…
Ich bin für die Sanierung, das mal vorneweg. Ich finde es auch gut, wenn man sich in der Stadtgesellschaft gegenseitig Mut macht, wenn’s um ein wagemutiges Projekt geht – anstatt immer nur mit „wenn“ und „falls“ und Angst und Sorge zu operieren. Aber mir war die Veranstaltung in der Brechtbühne zu viel Show. Ein Moderator (Slam-Guru Horst Thieme), der gleich mal eingangs von sich behauptete, er sei von diesem überaus waghalsigen „Experiment“, ein „neues Format“ für die Bürgerkommunikation auszuprobieren, sogar selber ganz „aufgeregt und nervös“ – und der dann davon zwei Stunden lang aber sowas von gar nichts spüren ließ – der weckte schon den Verdacht, dass es hier eher auf Schauspielerei ankam. Dann die Ankündigung, keiner dürfe mehr als „gefühlte“ 90 Sekunden lang reden. Das klang nach flottem Schlagabtausch, nach einer rasch gewechselten Vielzahl von Argumenten. Bloß: Die 90 Sekunden wurden (und zwar nicht „gefühlt“, sondern „in echt“) kein einziges Mal eingehalten und im Regelfall auf das Zehnfache ausgedehnt, ohne dass irgendein Moderator einschritt – einmal gab’s Protest aus dem Publikum, der aber wenig Wirkung zeigte. Statt knackigem Frage-Antwort-Spiel also das Übliche: Langwierige Erklärungen dessen, was man eh schon wusste, ahnte oder niemals zu erfahren begehrt hatte. Schade!
Dass es ein eher konfliktfreier Abend zwischen Gleichgesinnten werden würde, war ja schon vor Beginn im Foyer klar gewesen: Eifriges shake-hands von lauter Theaterfreunden, Sanierungsbeteiligten, Politikern. Von den Sanierungsgegnern kaum einer außer jenem Frank Arnegger, der wie weiland auf dem Stadtmarkt, irgendwo in der Fußgängerzone oder eben vor der Brechtbühne sein Anti-Abriss-Schildle in die Höhe reckte, aber später auf dem Podium dann doch eine eher bescheidene Rolle spielte – darüber weiter unten. Dass der Abend so überaus friedlich wurde, war jedenfalls vor allem dem extrem handzahmen Publikum anzurechnen. Es fragte harmlos und war mit den harmlosesten Antworten zufrieden.
Zumal ja auch eigentlich jeder bekam, was er wollte: Der Dame, die sich vehement für mehr Operetten einsetzte, aber bitte auf keinen Fall die Fledermaus oder die Lustige Witwe, versprach der designierte Intendant Andre Bücker – genau: Schon in der ersten Spielzeit eine Operette, aber nicht die Maus und auch nicht die Witwe. Dem Architekten, der zuerst mal die Architektenpläne für Sanierung und Neubauten lobte und sich dann mehr Neue Musik im Theater wünschte, versprach Bücker entschiedene Unterstützung ebensolcher Bestrebungen bei den engagierten Orchestermusikern und mindestens einmal pro Spielzeit Musiktheater eines noch lebenden Komponisten. Die kritische Forderung von mehr Theaterpädagogik konnte das Podium auf zweierlei Weise kontern: Kulturreferent Weitzel wusste, dass der Raum dafür in den Planungen schon vorgesehen sei, Bücker setzte einen drauf, indem er versicherte, es sei auch schon eine zweite Theaterpädagogik-Stelle geschaffen worden.
Eifrige Stichwortgeber von allen Seiten bedrängten geradezu die Verantwortlichen. Ein Mitglied der Theaterfreunde fragte wissbegierig, wie man denn das Theater nun fit machen wolle für die nächste Generation, als ob darüber noch gar nichts bekannt geworden wäre. Sebastian Karner, Gastronom, Popveranstalter, Betreiber von Soho und Weißem Lamm gleich hinterm Theater, interessierte sich unbegreiflicherweise dafür, ob die umliegende Gastronomie ins neue Theaterkonzept eingebunden sei und wie das denn mit der Popkultur aussehe – beides, so die Antwort, sei selbstverständlich vorgesehen, werde selbstverständlich berücksichtigt und bestens integriert. Und Sebastian Seidel (Sensemble-Theater) freute sich, dass die Freie Theaterszene durch den vorbereitenden Meinungsbildungsprozess endlich zusammengefunden habe und nun „konstruktiv in die Zukunft“ sehe. „Auf einem guten Weg“ war auch noch einer der Sätze, die sehr gerne zur Anwendung kamen.
Die Pleite der Sanierungskritik manifestierte dann der schon erwähnte Frank Arnegger: Die Brechtbühne sei erst fünf Jahr alt, habe acht Millionen gekostet und solle nun abgerissen werden – ob das denn sein könne. Antwort Baureferent Merkle: Die Brechtbühne war schon immer „auf Zeit“ geplant, hat nur 5,5 Mio. gekostet, die Technik und die Bühne kommen mit ins Gaswerk. Arnegger: Warum gibt’s keine professionelle Kostenkontrolle? Merkle und Gribl: Die gibt’s, und zwar durch die IMP Projektbetreuung München. Und da hatte ein offensichtlich nicht so gut im Thema orientierter Sanierungsgegner dann auch schon sein ganzes Pulver verschossen. Wundert sich immer noch jemand, dass vor ein paar Wochen ein gewisses Bürgerbegehren gescheitert ist?
Denen auf dem Podium, vor allem aber dem Publikum schien es eigentlich in erster Linie darum zu gehen, diesen Sieg zu feiern und nun in die Vollen zu gehen. Ich freue mich ja auch über die Sanierung! Echt! Und auch ich freue mich über mehr Theaterpädagogik und viel Neue Musik (von mir aus auch gerne auf Kosten der Operette), ich freue mich über den Orchesterpavillon als „niederschwellige Erlebniswelt“ ebenso wie über die tollen Ideen, die der Workshop mit dem Bund der Architekten für das Theaterquartier entwickelt hat. Ich freue mich auch mit einer kritisch nachfragenden Dame, dass Baureferent Merkle zusagt, das „Grün im urbanen Raum“ werde im Entwicklungsplan fürs Theaterviertel berücksichtigt. Ich freue mich sogar, dass OB Gribl auf eine ebenso kritische Nachfrage zugibt, die Freilichtbühne sei bisher „nicht enthalten“ in den Zukunftsplänen, aber das ist ja glücklicherweise ganz einfach: „das muss man halt auch mal planen.“ Ich freue mich über so viel positives Denken! Echt!
Aber nach diesem über alle Maße optimistischen Abend scheint mir’s jetzt schon wieder an der Zeit, ein bisschen Angst zu kriegen. Wenn alle Beteiligten so ungebremst in grenzenlosen Fortschrittsglauben schliddern, wenn alle ach so kritischen Bürger wirklich alles für ganz einfach machbar halten – dann fehlt es an einer wirklich kritischen Opposition, die nachfragt, nachhakt, nachrechnet, nachdenkt. Falls es solche Leute gibt – von denen war am Mittwoch keiner in der Brechtbühne.
Der Rahmen der Bühne wirbt in den Trikolore-Farben für Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit – und solche Werbung scheint ja derzeit weltweit durchaus am Platze. Aber hier ist sie’s nicht und muss deshalb bald weichen: Denn das pathetische Rot-Weiß-Blau rahmt auf den Brettern der Brechtbühne ein Bild, in dem Claude Magniers „Oscar“ die Tugend zur Farce macht, das Leben zur Klamotte, in dem von den hehren Idealen nur der Trümmerhaufen bürgerlich-kleinfamiliärer Schadensbegrenzung bleibt.
Den Plot dieser völlig abstrusen, unwahrscheinlichen und unglaubwürdigen Komödie kann man nicht, darf man nicht und muss man nicht erklären – in dem gewaltigen Screwball-Durcheinander verliert spätestens im zweiten Akt nicht nur das Bühnenpersonal, sondern auch das Publikum den Überblick. Wer nun noch weiß, in welchem der Koffer Millionen Francs, in welchem wertvoller Schmuck und in welchem Dessous versteckt sind, der kann sich erfolgreich als Hütchenspieler selbständig machen.
Regisseur Alexander Marusch hat dieses Chaos als fröhlich-überdrehtes Ballett in Szene gesetzt: Immer schneller werden die Runden, in denen sich die Protagonisten der zunehmend sich verwirrenden Geschichte umeinander hetzen, und bevor am Ende alles gut werden darf, spielt die Musik lustig das „Allons enfant“ jener Hymne an, die einst die Geschichte der Demokratie mitbegründete – die Marseillaise als Soundtrack des bürgerlichen Verfalls. Mittelpunkt des Reigens ist Monsieur Barnier, den die Ausstattung (Gregor Sturm) mittels wehenden Morgenmantels zuerst zum absoluten Herrscher ausstaffiert, damit ihn die Regie anschließend heftig schrumpfen lassen kann. Zwischen rasend trotteliger Tochter (fast zu doof: Marlene Hoffmann), standesgemäß eingebildeter Ehefrau (auch doof und dazu noch laut: Ute Fiedler), gewitztem Stubenmädchen (dauerfrech: Jessica Higgins) und betrügerisch-intrigantem Angestellten (flott und glatt: Raimund Widra) kann dieser Möchtegern-Patriarch (Dreh- und Angelpunkt der Inszenierung: Klaus Müller) erst spät wieder die Oberhand behaupten – in Wahrheit steuern ihn die Ereignisse und er rein gar nichts, nicht mal seine eigene Firma.
Was lernt man in diesen zwei Stunden Brechtbühne? – Dass französische Stubenmädchen, egal welchen Alters, permanent rauchen wie die Schlote (ebenfalls qualmend und trotzdem sehr weiblich: Anton Koelbl als Charlotte); dass ein französischer Akzent ausreicht, um einer deutschsprachigen Inszenierung Pariser Flair zu verpassen, selbst wenn dann vom Furzen die Rede ist; dass Treppen ohne Stufen zu allerlei lachhaften Einfällen reizen; dass frau mit Krinoline nicht durch jede Tür passt; dass man Pudel leicht mit Staubmobs verwechseln kann; dass das Theater Augsburg über ein herrlich hochkomödiantisches Ensemble verfügt; und dass man „liberté, égalité, fraternité“ auch mit „Arbeit, Familie, Vaterland“ übersetzen kann. „Le jour de Gloire est arrivé“ – der Tag des Sieges kann statt revolutionärer Befreiung am Ende auch einfach bedeuten, dass ein trotteliges Trampel doch noch einen Ehemann gefunden hat und auch alle anderen Beteiligten irgendwie zufriedengestellt sind. Die ideologischen Werbeslogans sind zum weltgeschichtlich ewig Gleichen zusammengeschnurrt und vom tatsächlich Dauerhaften wissen höchstens die Terrakotta-Krieger in der Wohnzimmer-Deko. Aber die behalten ihre Weisheit glücklicherweise für sich.
Achso, ja, hm… – warum heißt das Ganze eigentlich „Oscar“? Möglicherweise, weil der gleichnamige Chauffeur (noch ein Doofer: Sebastián Arranz) am Schluss die trampelige Tochter und einen fetten Koffer abkriegt – den geistig Armen sei das Himmelreich oder, um den Masseur (ja, noch ein Bekloppter: David Dumas) nicht zu vergessen: das Irrenhaus. Kurz zusammengefasst: Im ersten Teil zwischenzeitlich die Befürchtung, das könnte vielleicht allzu viel des Quatsches sein – nach der Pause dann durch noch mehr Quatsch zur Erkenntnis. Und am Ende zu Recht: brausender Applaus.
Premiere vormittags um zehn – das gibt’s beim Stadttheater nur einmal im Jahr, und zwar wenn das „Weihnachtsstück“ für den Besuchernachwuchs ansteht. In diesem Jahr lassen sich von dieser Veranstaltung gleich zwei gute Nachrichten vermelden. Erstens: Bei „Pünktchen und Anton“ geht die Post ab. Und zweitens: Im Kongress am Park funktioniert Theater perfekt.
In ihrer aufwendigen Inszenierung des Kinderromans von Erich Kästner aus dem Jahr 1931 zieht Regisseurin Martina Eitner-Acheampong eine ganze Menge Register, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen. Das geht mit der Drehbühne los, die auf die Mitte der Bühne montiert wurde und auf der die Schauspieler abwechselnd mehrere Räume „entfalten“. Aus deren Wänden wiederum lassen sich mittels raffinierter Klappmechanismen Tisch und Kleiderständer, ein Küchenherd inklusive Geheimgang und noch so manches mehr einfach herausklappen. Und zwar ganz fix nach dem Prinzip „Klick-Zack-Bumm“, einmal sogar, noch schneller, einfach „Zack-Bumm“.
Mithilfe dieses Drehmoments gelangt man schnell von A nach B und noch an ganz andere Orte – aus der Wohnung der reichen Familie Pogge mit Tochter Pünktchen (aufgedreht, fröhlich, naiv und doch empathisch: Kerstin König) in die der armen Familie Gast mit Sohn Anton (aufopfernd, ernst, mutig: Sebastian Baumgart), aber auch ins Café Sommerlatte, wo finstere Pläne geschmiedet werden, auf den Schulhof – und auf die Straße. Dort verkaufen Pünktchen und Anton heimlich die zuhause geklauten Streichhölzer und Schuhcreme, um den finanziellen Durchhänger bei Familie Gast zu überbrücken. Das wäre für zwei Kinder eigentlich schon Abenteuer genug, aber es mischt auch noch ein erpressersicher Schulkamerad mit, Pünktchens Kinderfrau Fräulein Andacht hat sich einen teuflischen Verbrecher angelacht, der das Poggesche Heim ausrauben will, Lehrer Bremser droht mit eine bösen Brief an Antons kranke Mutter, und bei Pogges zuhause hat man nie Zeit für irgenwas und schon gar nicht für Pünktchen. Kein Wunder, dass die Pogges alle dauern frieren. Kein Wunder auch, dass dieses Tohuwabohu bei Pünktchen zu Albträumen führt. Was zwar bedauerlich ist, aber auch ein Theaterglück, denn die gruselige Szene ist so wunderbar inszeniert, dass man sie gar nicht verraten mag. Nur so viel: Ein Pferd kommt vor, und eine riesige Hand auch.
Wunderbar ist auch die dauernde Hektik bei den Pogges zuhause in Szene gesetzt (in all dem Durcheinander küsst zum Beispiel der Vater schon gleich zu Anfang versehentlich die Kinderfrau) und wunderbar passt in diese Szenerie die warmherzig berlinernde Köchin Berta. Wunderbar ist das Schimpfduell zwischen Köchin und Kinderfrau, dass Berta mit dem Schimpfwort „Pupskanone!“ für sich entscheidet und das dem Publikum die ersten Beifallsstürme entlockt. Wunderbar ist dieses Publikum selbst, das auf die Frage „ist das nicht ungerecht?“ mit „ungerecht! ungerecht!“-Sprechchören antwortet, das sich aber bisweilen auch ungefragt lautstark einmischt und schon zur Pause tosenden Applaus gibt. Wunderbar ist, dass Berta mit der Polente Tango tanzt, nachdem sie den Einbrecher mit der Bratpfanne selbst außer Gefecht gesetzt hat.
Und, apropos: Wunderbar ist natürlich die Musiker-Combo, die nicht nur Gesang und Tanz, sondern auch passende Geräusche jedweder Art beisteuert. Und ganz wunderbar ist schließlich auch die Fahrt im halboffenen roten Auto an die Ostsee und zum Happyend. Zwei vergnügliche Stunden, nicht klamaukig, sonder fröhlich, lustig, kindgerecht und sogar ein bisschen nachdenklich. Insgesamt ein richtig schöner Vormittag für die Kleinen im Theater – denn das war der Kongress am Park zwei Stunden lang! Volel Punktzahl also für Pünktchen und Anton und nur ein klitzekleiner Wermutstropfen: Ich habe bedauert, dass ich keine kleinen Kinder mehr habe.
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