Wie wird das Programm des Augsburger Theaters in Zukunft aussehen? Welche Konsequenzen wird der neue Intendant André Bücker aus der Tatsache ziehen, dass immer wieder und auch in Augsburg ein zeitgemäßes Theater gefordert wird, das sich deutlich mit den aktuellen Problemen der Gesellschaft auseinandersetzen soll?

„Theater als Gegenöffentlichkeit“ – geht das überhaupt? Und wie wäre dann der Spagat zu schaffen zwischen den Ansprüchen der berüchtigten Abonnenten (die oftmals als borniertes Synonym gelten für konservatives Theaterpublikum, dass sich mit dem Althergebrachten identifiziert und zufrieden gibt und alles andere ablehnt) und der „kritischen“ Sehnsucht nach „gesellschaftlichen Diskursen“? Theater soll unterhalten und geistige Herausforderung sein, Raum für gesellschaftliche Diskurse bieten, Reizpunkte setzen, Utopien entwerfen. Wie können die Stadttheater diesen Ansprüchen gerecht werden?

Wie politisch darf ein Theater sein, wie widerständig? Darf es in gesellschaftlichen Debatten einen expliziten eigenen Standpunkt vertreten? Ist „unabhängiges“ Theater möglich, wo Theater doch gänzlich von den Subventionen öffentlicher Institutionen abhängig ist? Und was hätte eine Stadtgesellschaft davon? Diese Fragen versucht André Bücker, demnächst neuer Intendant des Theater Augsburg, wenn nicht zu beantworten, so doch zu diskutieren. Zuhilfe kommen ihm dabei Erfahrungen, die er in den letzten Jahre in Sachsen-Anhalt gemacht hat – dort war er bis 2013 Intendant des Theaters Dessau. Sein Vortrag findet statt am Donnerstag, 12. Januar von 17 bis 18:30 Uhr im Zeughaus (Zeughausplatz 4), Filmsaal Raum 300 (3. Stock).

Foto: André Bücker ist von der Spielzeit 2017/18 an neuer Intendant des Theaters Augsburg (Foto: Frank Heindl).