Die Grüne Stadtratsfraktion zeigt sich erfreut über die Fortschritte bei der Entwicklung des Gaswerkgeländes und fordert gleichzeitig, auch auf dem Reese-Areal neben reiner Wohnbebauung langfristig an ein sozio-kulturelles Zentrum zu denken. Cemal Bozoğlu, baupolitischer Sprecher: „Im gültigen Bebauungsplan des Reese-Areals ist schon immer ein so genanntes Platzhaltergebäude vorgesehen gewesen mit einer kulturellen Nutzung.“

Natürlich müssten möglichst viele Wohnungen auf dem Reese entstehen, es solle aber auch an „das Quartier strukturierende Bauten“ gedacht werden. So könne das „Platzhaltergebäude“ als Anknüpfungspunkt für die Entstehung eines sozio-kulturellen Zentrum sein. Durch einen weiteren „kulturellen Impuls“ neben dem „Abraxas“ würde das Quartier an Attraktivität gewinnen und „eventuell sogar einen identitätsstiftenden Mittelpunkt“ erhalten.

Bei der Abwicklung des Kulturparks West bleiben die Grünen auf Statrats-Linie: Die Übergangslösung bis 2019 sei „der richtige und einzig logische Schritt.“ Verena von Mutius, kulturpolitische Sprecherin: „Der OB und auch der gesamte Stadtrat hatten versprochen, dass kein Künstler auf der Straße stehen muss. Dieses Versprechen wird nun eingelöst. Wir Grüne haben immer Teile des Kulturparks auf dem Reese-Areal dauerhaft erhalten wollen. Wir haben uns die jetzige Entscheidung nicht leicht gemacht, aber die Gebäude sind ohne hohe Investitionen leider nicht weiter nutzbar. Grundsätzlich sind wir Grüne aber der Auffassung, dass das Zwischennutzungskonzept auf dem Reese-Areal eine gute Lösung war und Zwischennutzungen mit klar definierten Grenzen einen Mehrwert für die Stadtgesellschaft haben können. Auch an anderen Stellen der Stadt sollten Überlegungen für eine Zwischennutzung daher ernsthaft geprüft werden. Oftmals löst man damit zwei Probleme auf einmal.“

Gleichzeitig gehen auch die Entwicklungen beim Gaswerk aus Sicht der Grünen in die richtige Richtung. Von Mutius betont, der nun beschlossene Regiebetrieb unter Federführung der Stadt sei „ein Anliegen, das sich aus dem Beteiligungsprozess ergeben hat. Durch dieses Konstrukt bekommen die Künstlerinnen und Künstler einen klaren Ansprechpartner. Die Stadt tritt dadurch lediglich als Vermieterin auf. Ein Intendanzprinzip durch die Stadt wird es nicht geben und die Künstler behalten jegliche Freiheiten, die sie auch jetzt haben. Sofern eine Anmietung von größeren Flächen bei der Stadt durch z.B. die Kulturpark GmbH möglich ist, fänden wir dies einen guten Kompromiss für alle Seiten.“